Das Interesse an Balkonkraftwerken wächst. Die Möglichkeit, die eigene Stromrechnung durch den Einsatz einer steckerfertigen PV-Anlage senken zu können, ist einer der Hauptgründe. Weitere sicherlich das Solarpaket I und das Thema Nachhaltigkeit.
Kurz noch einmal vorab, was es mit dem Solarpaket auf sich hat: Dank einer Änderung des EEG, die am 16. Mai 2024 in Kraft getreten ist („Gesetz zur Änderung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes und weiterer energiewirtschaftsrechtlicher Vorschriften zur Steigerung des Ausbaus photovoltaischer Energieerzeugung“), sind mittlerweile die 800 VA – auch 800 Watt genannt – rechtlich möglich. Allerdings nur „unter Einhaltung der für die Ausführung eines Netzanschlusses maßgeblichen Regelungen“.
Technische Vorgaben werden im Gesetz jedoch nicht regelt. Die entsprechende Produktnorm wird derzeit vorbereitet, deren Inkrafttreten im Laufe dieses Jahres erwartet wird. Anfang Mai wurde ein entsprechender Entwurf bereits vorgelegt, der auch die Erhöhung der Einspeiseleistung von 600 Watt auf 800 Watt vorsieht. Zwar fehlt die Produktnorm somit noch, dennoch hält der VDE die höhere Leistung aufgrund der Gesetzesänderung bereits für zulässig.
Erste Anbieter fingen allerdings schon im letzten Jahr an, Anlagen mit einer Ausgangsleistung von 800 Watt am Wechselrichter zu verkaufen. Andere Anbieter drosselten ihre Anlagen auf 600 Watt, mit der Möglichkeit, bei gesetzlicher Änderung auf 800 Watt einfach umschalten zu können. Meine eigene Balkon-PV habe ich bereits im Januar 2023 angeschafft. Immerhin gab es vom Land Schleswig-Holstein eine Förderung von 200 Euro. Die Anlage läuft jedoch nur auf 600 Watt. Mir war klar, dass a) die Preise der PV-Anlagen deutlich sinken würde und b) sich auch bei der Leistung was ändern könnte. Habe ich den Kauf bereut? Nein. Was ich zudem feststellen konnte? Seit dem Kauf wuchs das Interesse in meinem Umfeld stark. Und seit der Inbetriebnahme im September letzten Jahres – aus vielen Gründen leider erst so spät nach Kauf – noch mehr.
Laut dem Ergebnis einer Online-Umfrage, die YouGov im Auftrag von Check24 durchführte, gab ein Viertel der Befragten an, ob sie sich ein Balkonkraftwerk zulegen. Für 57 Prozent der Umfrageteilnehmer kommt eine Mini-Photovoltaikanlage jedoch nicht infrage. Immerhin: Bereits rund 17 Prozent der Deutschen, die in einer Wohnung oder in einem Haus mit Balkon wohnen, haben ein Balkonkraftwerk (6 Prozent) oder planen die Anschaffung (11 Prozent).
Insgesamt nahmen im Zeitraum vom 30.04. bis 02.05.2024 2.123 Personen an der Umfrage teil, von denen 1.188 einen Balkon besitzen. Enttäuschenderweise fehlen jedoch aus meiner Sicht die Gründe, warum sich 57 Prozent der Befragten gegen den Kauf einer solchen Anlage entschieden haben. Dafür wird darauf hingewiesen, dass das Interesse dennoch steigen würde. „Die wachsende Beliebtheit von Balkonkraftwerken zeigt, dass Verbraucher*innen bereit sind, in Technologien zu investieren, um ihre Energiekosten zu senken und gleichzeitig ihren ökologischen Fußabdruck zu verringern“, so André Boudon, Geschäftsführer Wohngebäudeversicherungen bei Check24.
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