Genial, da tauchen plötzlich 21 öffentliche Ladepunkte auf. Wie? Die sind gar nicht öffentlich? Ja, so kann es einem ergehen. Datenpflege ist beim Thema Ladeinfrastruktur enorm wichtig, wie das nachfolgende Beispiel zeigt.
Es ging um die Suche nach öffentlichen Ladepunkten in der Nähe eines Arbeitsplatzes. Da viele AC-Ladepunkte in der Hansestadt jedoch zur morgendlichen Ankunftszeit meistens belegt sind, gilt es Alternativen zu suchen. Fußläufig wären da bis zu fünf Minuten kein Problem. Diverse Apps zeigten nun im Nagelsweg in Hamburg 21 neue Ladepunkte auf, die im ersten Augenblick dazu auch noch öffentlich zugänglich sein sollen. „Immer geöffnet“, „24 Stunden geöffnet“ oder „Geöffnet“ lächeln einem die Informationen in den Details zu den Ladestationen an.
Tja, Pustekuchen. Leider befinden sich die Ladestationen auf privatem Grund. Somit sind diese doch nicht öffentlich zugänglich. Auch wenn die Apps von u. a. der EnBW, Elli oder Pump (800 Volt Technologies) etwas anderes suggerieren. Ein Blick auf Google Maps brachte nämlich für mich die Erkenntnis, dass an der Adresse gar kein Parkplatz existiert, der eine so große Anzahl an Ladesäulen bereithalten könnte. In dem Fall hätten vermutlich sehr viele diese Feststellung machen können. Doch wer schaut nachträglich noch die ganzen Apps durch, um zu erfahren, ob man dort nun wirklich laden kann? Und was, wenn man einfach aufgrund der Navigation an dem Ort strandet, weil davon ausgegangen wurde, da könnten dennoch öffentliche Ladepunkte sein? Ganz so offensichtlich wie in dem Beispiel ist es oft zudem auch nicht. So passierte es mir schon mehrfach, dass ich vor verschlossenen Toren stand.
Fairerweise muss hier gesagt werden, dass die drei genannten Unternehmen wenig für dieses Problem können. Woher sollen die Anbieter auch wissen, dass die Ladepunkte gar nicht öffentlich sind, wenn sie diese Information vom Ladestationsbetreiber gar nicht erhalten haben? Somit sind vor allem die Betreiber vor Ort in der Pflicht, richtige Informationen weiterzugeben oder überhaupt welche bereitzustellen. Damit die Ladepunkte eben nicht in öffentlichen Verzeichnissen auftauchen. Sollte letzteres nicht so einfach umsetzbar sein, dann müssen aus meiner Sicht hierfür Lösungen gesucht werden.
An dieser Stelle bin ich absichtlich nicht tiefer in die Materie eingestiegen. Für mich ging es vor allem darum, anhand dieses aktuellen Beispiels aufzuzeigen, was einen so erwarten kann. Nun ist es sicherlich (noch) kein riesiges Problem und ja, meistens klappt das mit dem Finden von öffentlichen Ladepunkten. Die Sensibilisierung für ein mögliches Problem sollte dennoch gestattet sein.
Hinweis: Der Artikel wurde von mir kürzlich auch auf LinkedIn veröffentlicht. Die Kommentare zeigen, dass durchaus Nachholbedarf bei diesem Thema besteht.
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