Berlin ePrix 2018: Fünf Fragen an Maro Engel, Team Venturi

maro-engel-venturi-portrait

Nach Nick Heidfeld, Daniel Abt und André Lotterer wurden auch dem vierten deutschen Rennfahrer in der Formel E fünf Fragen gestellt. Die Rede ist von Maro Engel, der in der Formel E seit 2016 für das Team Venturi an den Start geht. 

Der gebürtige Münchner ging mit dem Formel-1-Weltmeister Nico Rosberg zur Schule. 2007 wurde er Vizemeister in der britischen Formel 3. In der DTM startete er 2008 für Mücke Motorsport und später dann bei HWA.

Maro Engel konnte im letzten Rennen in Paris den vierten Platz erlangen und damit die bisher beste Platzierung seit seinem Debüt in der Formel E. Derzeit befindet er sich mit 23 Zählern in der Gesamtwertung vor Nick Heidfeld.

Sehr wahrscheinlich können sich seine Fans aus Deutschland laut e-formel.de auch im kommenden Jahr auf Maro Engel freuen. Zwar verriet Engel nicht, ob er in der nächsten Saison wieder für Venturi starten wird, doch er selbst habe bereits „eine sehr klare Idee“. Nun aber zunächst die fünf Fragen an Maro Engel zur Formel E und dem Berliner ePrix.

WAS MACHT DEN E-PRIX VON BERLIN SO BESONDERS FÜR DICH?
Maro Engel: „Das Rennen auf dem Tempelhofer Flugfeld ist definitiv ein Highlight. Schon wegen des Areals, das eine unglaubliche Historie hat, man denke nur an die legendäre Luftbrücke oder die berühmten Rosinenbomber. Als deutscher Starter ist Berlin mein Heimrennen. Im vergangenen Jahr haben mich die Fans super unterstützt. Das ist eine zusätzliche Motivation und nichts wäre schöner, als in Berlin auf das Podium zu fahren.“

WAS IST FÜR DICH DER REIZ DER ABB FIA FORMULA E?
Maro Engel: „Die Serie ist gespickt mit Herausforderungen. Das beginnt beim Rennwagen, der sich stark von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren unterscheidet. Beim Beschleunigen hast du zum Beispiel sofort die volle Leistung. Auch das Bremsen ist komplett anders, da der E-Motor Energie zurückgewinnt. Als Fahrer musst du das berücksichtigen und die Bremswirkung der mechanischen Karbonbremsen mit der Rekuperation kombinieren. Überhaupt muss man als Formel-E-Pilot immer genau mitdenken. Stichwort: Energiemanagement – du gibst nicht einfach nur Vollgas und versuchst zu überholen, sondern musst auf den anspruchsvollen Stadtkursen den effizientesten Weg finden.“

WELCHE UNTERSCHIEDE GIBT ES NOCH?
Maro Engel: „Der Fahrstil ist grundlegend anders. Durch das energiesparende ‚Lift and Coast’ gibt es deutlich mehr Überholmöglichkeiten, da der Vordermann nicht mit Vollgas bis zum Bremspunkt fährt. Außerdem fahren wir im Rennen hohe Kurvengeschwindigkeiten, dadurch senkt sich der Verbrauch weiter. Im Qualifying kann es hingegen ein Vorteil sein, niedrigere Kurvengeschwindigkeiten zu wählen und dafür früher am Gas zu sein, um Zeit zu gewinnen.“

GLAUBST DU, DASS DER WETTBEWERB MIT NEUEN HERSTELLERN NOCH HÄRTER WIRD?
Maro Engel: „Die Formel E gehört schon jetzt zu den anspruchsvollsten Rennserien der Welt. Schaut man sich das Fahrerfeld und die Hersteller an, weiß man: Das ist ein verdammt hartes Brot! Und der Wettbewerb nimmt zu. Die großen Konzerne orientieren sich immer mehr in Richtung Elektromobilität und nehmen ihre Engagements in der Formel E sehr ernst. Es ist die Serie mit dem bei weitem größten Herstellerzuspruch und das Level wird weiter steigen. Insofern: Ja, es ist und bleibt ein verdammt harter Fight – ganz klar!“

IN WELCHER STADT WÜRDEST DU GERNE MAL MIT DER ABB FIA FORMULA E STARTEN?
Maro Engel: „Man ist bei der Formel E ja verwöhnt, denn mitten in der Innenstadt in Hongkong oder in New York Rennen zu fahren, ist verdammt cool. Persönlich würde ich sehr gerne in Rio de Janeiro fahren. Das hätte was, unter dem Zuckerhut, das wäre schon etwas Besonderes.“

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