Dem VW e-Golf auf der Spur – Besuch der Gläsernen Manufaktur

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Der Volkswagen e-Golf ist mittlerweile in seiner zweiten Generation auf dem Markt. In Norwegen ist er mit dem Nissan Leaf abwechselnd führend bei den Neuzulassungen. Doch wo wird er produziert und vor allem wie? Ein Besuch der Produktionsstätte, der Gläsernen Manufaktur in Dresden, löste dieses Rätsel. 

Vielleicht solltet ihr wissen, dass ich in Nordhessen wohne. Genauer gesagt südlich von Kassel. Trotz gut 50 Kilometer Entfernung, spielt das VW-Werk Baunatal für uns und unsere Region vor allem als Arbeitgeber keine unwichtige Rolle. Viele wissen dennoch nicht, dass der E-Motor für den e-Golf von hier aus nach Dresden und Wolfsburg geliefert wird. Wir stehen der Elektrifizierung also deutlich näher als uns bewusst ist.

Gute 400 Kilometer hieß es rein elektrisch mit dem neuen e-Golf hinter mich zu bringen. Über Kirchheim ging es auf die Autobahn A 4 in den Osten. Vorbei an Gotha, Erfurt, Jena bis schließlich irgendwann Dresden auf der Abfahrt erschien. Das Navi lotste mich ins unmittelbare Stadtzentrum. Unvoreingenommen – schließlich wusste ich vorher tatsächlich nicht wo die Gläserne Manufaktur genau in der Landeshauptstadt liegt – stellte sich berechtigt die Frage, wie dort ein Auto produziert werden kann.

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„Bitte biegen Sie jetzt rechts ab“ rief mir die Frauenstimme entgegen. „Wie jetzt, hier ist eine kleine Hofeinfahrt?“, dachte ich mir bei dem Anblick. Doch hinter der großen Hecke erstrahlte bereits der Turm der Manufaktur.

Zwei öffentliche Schnelllader werden mit Solarenergie versorgt

Auf dem recht großen Besucherparkplatz erblickte ich schnell die überdachte Schnellladestation mit insgesamt vier Parkplätzen. Die blau leuchtende Aufschrift „e-Mobility-Station“ ist auch nicht zu übersehen. Die zwei Schnelllader verfügen über alle gängigen Ladestecker (Typ 2 mit bis zu 43 kW und CHAdeMO bzw. CCS mit bis zu 50 kW). Sechs jeweils 22 Quadratmeter große Photovoltaik-Panels versorgen die öffentlich zugänglichen Lader mit Strom.

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Überschüssige Energie wird in einer Batterie mit 130 kWh zwischengespeichert bzw. ins Werknetz eingespeist. Einen Service gibt es auch: Ist das Auto vollständig aufgeladen, fahren es Mitarbeiter gerne auf einen der freien Parkplätze und machen den Ladeplatz für das nächste E-Auto frei.

Keyfacts zur Gläsernen Manufaktur

Angeschlossen, kurz aufgeladen, Bilder gemacht und schon ging es in Richtung Eingang. Die Gläserne Manufaktur wird ihrem Namen gerecht. Auf einer Gesamtfläche von 83.000 Quadratmetern erstrahlt der riesige gläserne Komplex mit seiner 27.500 Quadratmeter großen Glasfläche, der von außen und innen direkte Einblicke in die Montage des Stromers zulässt. Trotz dessen ist von außen nichts von den Manufaktur-Geräuschen wirklich zu hören. Da müssen wir allerdings auch ehrlich sein, werden hier zum Beispiel nicht die Chassis-Teile gestanzt.

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Sechs Monate dauerte der Umbau der Produktionsstätte bis der erste e-Golf im April dieses Jahres vom Band rollen konnte. Zuvor wurde dort 14 Jahre lang der Phaeton gebaut. Rund 300 Mitarbeiter sind hier vor Ort beschäftigt. Der Einschichtbetrieb schafft bis zu 35 Stromer pro Tag und jeder dort zu sehende Golf ist bereits für einen Kunden bestimmt.

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Das integrierte Besucherforum bietet Interessierten und Kunden die Möglichkeit sich über Volkswagen sowie Themen der E-Mobilität und Digitalisierung zu informieren. Etliche Exponate machen E-Mobilität „erlebbar“. Besonders spannend: Beim Autobau kann jeder zuschauen und dafür muss nicht zwingend an einer Führung teilgenommen werden. Die „Hochzeit“ im Automobilbau ist sicher einer der Highlights bei der Montage. Statt jedes Teil wie E-Motor, Batterie, dazugehörige Elektronik, Achsen und so weiter einzeln zu montieren, kommen diese bereits an einem Stück und verschmelzen direkt mit dem Chassis.

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Elektroautos können Probe gefahren werden

Darüber hinaus können die Besucher hier Elektroautos Probe fahren. Das ist übrigens für mich ein unheimlich wichtiger Punkt, denn nur wer E-Mobilität in der Praxis erfährt, wird den Unterschied spüren und sich wirklich dafür begeistern können. Aber auch in einer kleiner Zeremonie kann das gekaufte Exemplar abgeholt werden. Auf der Heimreise traf ich an einem Schnelllader auf ein Pärchen, die ihren e-Golf gerade frisch abgeholt hatten. Man kam kurz ins Gespräch und sind bereits erfahrene E-Mobilisten, wie wir so schon zu sagen pflegen. Von Dresden fuhren sie mit dem Gefährt bis an die Schweizer Grenze.

Zum Fahrbericht des neuen Volkswagen e-Golf (2017)

Ein weiterer Punkt der Gläsernen Manufaktur ist die Unterkunft für verschiedene Start-ups zum Thema Mobilitätsdienstleistungen. Sie werden in der Gläsernen Manufaktur gefördert. U.a. wurde, aber nicht nur deshalb, eine Kooperation zwischen der Landeshauptstadt Dresden und Volkswagen Sachsen vereinbart.

Wie denke ich nun über die Gläserne Manufaktur?

Am Ende des Tages geht es bei einem solchen Besuch nicht einzig und alleine um Volkswagen. Es wird einem Elektromobilität vermittelt und exemplarisch am Beispiel des Golfs gezeigt, wie „einfach“ so ein Elektroauto entstehen kann. Auch ein wenig wie Elektromobilität sowie Mobilität funktioniert und wohin die Reise geht. Ich kann daher jedem nur empfehlen einmal dort gewesen zu sein und sich das anzuschauen. Gerne auch die Teilnahme an einer Führung und vielleicht mit einem Besuch der Stadt Dresden zu verknüpfen, für die ich selbst keine Zeit mehr hatte.

Hier ein Video von „Die Amateurtester“ zum e-Golf und mit Impressionen zur Gläsernen Manufaktur:

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Mehr Informationen

[icon name=“info-circle“ class=““ unprefixed_class=““] Für den Besuch der Manufaktur und den Roadtrip dorthin erhielt ich keinerlei finanzielle Unterstützung von Volkswagen. Auf meine Berichterstattung hat der Hersteller keinerlei Einfluss. Der Beitrag spiegelt meine persönliche Meinung und Einschätzung wieder.

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Kommentare

  • Ja, Daniel, in der Gläsernen Manufaktur wird gezeigt, wie einfach doch Elektroauto geht. Obwohl ich die Aufmachung etwas übertrieben finde. Aber es ist das Erbe der Phaeton Produktion. Man sollte es aber mal gesehen haben. Die E-Mobility-Station und die angebotenen Probefahrten holen den zukünftigen Kunden ab und können ein Alltagsbild mit dem Elektroauto vermitteln. Übrigens in Wolfsburg Braunschweiger Str. Gibt es ebenso eine E-Mobility-Station mit viel Beratung und der ersten Schnellladesäule Deutschlands. Auch deine Fahrt von 400km beweist doch, das EMobilität ganz gut funktioniert. Übrigens auch mit dem „kleinen“ eGolf. Wir haben jetzt nach 3 Jahren die 60000 km erreicht, waren in Österreich, Schweiz, Italien, Kroatien und in allen Himmelsrichtungen in Deutschland. Nachzulesen im Blog http://www.unsersonnenstrom.wordpress.com Es funktioniert eben doch.
    Sonnige Grüße Andrea

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