Die EU hat sich erneut etwas einfallen lassen und will weiteren Stromfressern den Kampf ansagen. In den rund 20 neuen Produktgruppen sollen sich Rasenmäher, Haartrockner und sogar Smartphones befinden.
Erste Meldungen im Netz geben erste Informationen über das neue Arbeitspapier der EU-Kommission heraus, wie beispielsweise bei express.de. In den Jahren 2015 bis 2017 sollen etliche weitere elektronische Geräte davon betroffen sein. Zu einer tatsächlichen Entscheidung wird es vermutlich erste Ende des Jahres kommen.
Ökodesign-Richtlinie gibt Regulierungen vor
Zu den weiteren Produktgruppen sollen aber auch Toaster, Fritteusen, Fitness-Geräte oder auch Toaster zählen. Ziel ist die Reduzierung des Energieverbrauchs und die Verbote beziehen sich auf die Regulierungen in der Ökodesign-Richtlinie.
Das Ziel der Reduzierung des Energieverbrauchs kann grundsätzlich zugestimmt werden, dennoch haben all diese Vorhaben immer einen faden Beigeschmack. Erst kürzlich veröffentlichte Thorsten in seinem Beitrag „Deutschland verbraucht immer weniger Strom“ interessante Informationen über den Stromverbrauch und Hintergründe.
Energielabel für Staubsauger seit September
Seit September müssen Staubsauger der Ökodesign-Richtlinie entsprechen und erhalten das Energielabel (EU-Label). Demnach dürfen Staubsauger nicht mehr verkauft werden, die mehr als 1.600 Watt an elektrischer Leistung aufnehmen.
Hierzu hat Andreas in seinem Beitrag passende Informationen bereitgestellt und gibt die Unterteilung von Staubsaugern in die verschiedenen Energieeffizienzklassen bekannt. Besonders gut seine Aussage dazu: „Staubsauger hat man bisher häufig nach der Leistungsaufnahme gekauft, weil man dachte mit einer höheren Watt-Zahl auch mehr aufsaugen zu können. Doch diese Zahl steht nur für die Leistungsaufnahmen, bzw. über die Zeit betrachtet den Stromverbrauch, und mehr Stromverbrauch bedeutet nicht unbedingt mehr Saugleistung.“
Glühlampenverbot sorgte für besonders viel Aufsehen
Den wohl größten bekannten Schritt für die Ökodesign-Richtlinie kennen wir vom „Glühlampenverbot“, welches nicht nur auf positive Resonanz stoß. Es verwunderte daher nur wenig, dass es immer wieder zu Diskussionen um das Glühlampenverbot kam. Besonders die „Energiesparlampen“ kamen in 2010 in den Fokus, als es um den entsprechenden Quecksilbergehalt ging. Auf der anderen Seite gab es die LED-Leuchtmittel, die aufgrund ihres hohen Preises zu dieser Zeit auf wenig Akzeptanz stießen.
Wann werden Elektroautos mit zu hohen Verbrauch verboten?
Das wäre der nächste Schritt den die EU gehen könnte. Elektrofahrzeuge dürften nur einen bestimmten maximalen Verbrauch auf 100 km aufweisen. Alle darüber hinaus müssten gedrosselt werden. Momentan klingt das noch wie ein schlechter Scherz, aber so unwahrscheinlich ist es gar nicht.
Sind konventionelle Antriebsmethoden schon mit einem Label versehen und es gilt die CO2-Bilanz zu reduzieren, könnte eine Reduzierung des Verbrauchs von Elektrofahrzeugen sicherlich noch folgen. Doch momentan darf es eher als Ironie verstanden werden.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Facebook. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr Informationen
Wie könnte die EU bzw. überhaupt heute zukunftsorientierte Energiepolitik mal darauf kommen, dass die User der Strom verbrauchenden Geräte ja selbst dauernd (kinetische) Energie erzeugen und die nur unbewusst in die Binsen freisetzen? Schon nur auf deutschem Boden tun es wahrscheinlich 100 Millionen Menschen täglich fast rund um die Uhr. Da könnte man überall freigesetzte Energie völlig diskret abgreifen und in den öffentlichen Nutzen zurückführen. Bereits bewusste Aktionen wie mit Fitness-Geräten könnten Strom erzeugen statt verbrauchen.
Leider wird das für regenerative (Brutto-) Energie nicht wirklich geeignete Stromnetz nun massiv aufgebläht statt um das stetige Wachstum der regenerativen Wackelleistungen entlastet und allein für den Transport und die Verteilung sorgfältig zubereiteter Netto-Stromerzeugnisse effizient genutzt. Die Quellvoltagen der regenerativen Energieerzeugung wären primär auf Gleichstrom-Basis dezentral zu vernetzen, um zuerst mal Pufferkraftwerken zufließen zu können. Und nur die Pufferkraftwerke hätten das klassische Wechselstromnetz zu speisen. Mit überschüssiger Input-Energie könnten sie zudem das öffentliche Brauchgasnetz speisen. Mithin nicht gebrauchte Sommerenergie für den Winter vorhalten.
Favorisierte Pumpspeicher, Schwarm-Akkus und dergleichen können sowas nicht. Am klassischen Stromnetz wirken sie sich kontraproduktiv aus; schaukeln vor allem unnütze Hin-und-Her-Übertragungs- sowie Rein-und-Raus-Verlustleistungen nachhaltig auf und ziehen obendrein noch den kostbarsten (fossil verbrauchsfertig zubereiteten) Part des Energiemixes in diese Verlustspirale.
Wozu greifen die relevanten Dompteure der Energiewende überhaupt auf (sonstige) regenerative Energien zu, wenngleich doch hauptsächlich das (sekundäre) Energie sparen ihre Zielsetzungen dominiert?
Sicher weil es keinen Plan gibt, die sich ganz von selber generierenden bzw. regenerierenden Energien zweckmäßig zu nutzen. Nicht zweckmäßig ist der Trend der offiziellen Entwicklung: Die potenziellen Achillesfersen der nunmehr „umständehalber“ auch die Zukunft erklimmenden Energiemix-Erzeugung.
Regenerative Energie kann sich trotz ihrer alleinigen „konkurrenz“losen Nachhaltigkeit und Unerschöpflichkeit nicht behaupten. Weil das notwendige Puffern ihrer ganz natürlich selbstverständlichen Wackelleistungen nicht primär, sondern sekundär (und deshalb auch noch technisch völlig unplausibel!) priorisiert wird. Und freilich gedeiht deshalb ein !!! tendenziell geiziges !!! und dennoch unermesslich komplexes, ineffizientes Kraut-und-Rüben-Energiesystem und drängt sich mir die Frage auf, wer es am Ende noch beherrschen können soll.