Bis zum Jahr 2022 müssen laut Bundesbedarfsplan circa 3600 Kilometer Stromtrasse neu gebaut werden, rund 3700 Kilometer bestehender Trassen müssen mit leistungsfähigeren Leitungen ergänzt werden. Bundeswirtschaftsminister Rösler, FDP, hatte erst vor kurzer Zeit angekündigt, die Genehmigungsdauer für solche Vorhaben von aktuell zehn auf vier Jahre zu verkürzen.
Die Netzbetreiber untersuchen währenddessen die Möglichkeit, alte Leitungen besser auszulasten und somit eine Reduktion des Ausbaus herbeizuführen. Die Temperatur der Drähte allerdings schränkt die Kapazität mitunter stark ein. JE mehr Strom durchfließt, desto heißer werden die Drähte. Wind und niedrige Temperaturen der Luft können allerdings dafür sorgen, die Drähte zu kühlen. Auf diese Weise werden die maximalen 80 Grad, die erlaubt sind, selten erreicht.
Tennet, einer der Netzbetreiber verwendet inzwischen aktuelle Wetterdaten um abzuschätzen, wie viel Strom durch die Leitungen geschickt werden kann. Zuwächse von bis zu 50 Prozent seien auf diesem Wege zu erreichen. Amprion, eine RWE-Tochter plant ähnliche Optionen und misst in einem aktuellen Forschungsprojekt die Temperatur an den Leiterseiteln. Wenn das Wetter mitspielt sind die Leitungen höher belastbar, ansonsten allerdings nicht.
Der Draht selber ist daher im Auge von anderen Forschern. Diese wollen Leiterseile aus temperaturbeständigem Aluminium entwickeln, da diese bis zu 150 Grad Celsius genutzt und somit 50 Prozent mehr Strom transportieren können. Das Institut für Hochspannungstechnik an der RWTH Aachen mischt hierzu Zirkonium bei.
Kommentieren